Am Donnerstag den 30.11.2006 ist die neue Linux Kernel Version 2.6.19 erschienen.
Zu den Neuerungen zählen 3 neue Dateisysteme: ext4, GFS2 und eCryptfs. Zusätzlich wurden viele Treiber und Komponenten vom Kernel überarbeitet, um die Performance und die Qualität des Kernel zu steigern.
Ext4 ist die Erweiterung des etablierten und von den meisten Distributionen verwendeten ext3 Dateisystems. Dabei wurde Wert auf Qualität und Performance gelegt. Das Dateisystem unterstützt Volumes bis 1024 Petabyte (1 Exabyte) und ermöglicht durch die Erweiterung „extents“ Blöcke im Dateisystem zusammen zu fassen und damit den Verwaltungsaufwand und die Perfomance nochmals zu steigern. Trotz aller Änderungen ist eine Migration auf das neue Dateisystem ohne Auslagerung der Dateien möglich. Später soll sogar der ext3-Treiber durch den ext4-Treiber ersetzt werden, da Dieser ext3 ebenfalls untestützt.
Es gab auch viele weitere Änderungen im Kernel. Bei dem Wechsel auf 2.6.19 wurden viele Treiber überarbeitet und es erfolgte eine gründliche Überarbeitung einiger Infrastrukturen wie ALSA, SATA und SAS. Durch die Neuerungen in ALSA wurden selektiv die ersten OSS-Treiber der alten Linux Sound Architektur entfernt. Wenn alle Treiber nach OSS portiert wurden, dann wird OSS aus dem Linux Kernel entfernt und damit wird hoffentlich das letzte Programm auf ALSA portiert und belegt damit nicht mehr die ganze Soundkarte.
Auch Wireless-Extensions und DVB-T Module wurden aktualisiert. Damit ist eine breitere und bessere Unterstützung der Hardware gewehrleistet.
Um die Einbindung von Xen und VMWare in den Kernel zu ermöglichen wurden neue Schnittstellen geschaffen.
Der überarbeitete IRQ-Handler stellt eine große Änderung in diesem Kernel Release dar. Dabei wurde der Pointer auf den Register-Status der CPU weggelassen, da er einen unnötigen Overhead darstellte und die meisten Treiber diese Information gar nicht gebraucht haben. Diese Änderung betraff über 1000 Dateien und damit zahlreiche Treiber. Allerdings sollte diese Änderung weitere Verbesserungen in den Linux Kernel bringen und natürlich weiter die Perfomance steigern.
Für den Kernel 2.6.20 stehen wieder zahlreiche kleinere und größere Neuerungen vor der Tür und ich freue mich schon auf das nächste Release, während ich Dieses gerade fertig compeliert habe. Ich verabschiede mich von meiner Uptime und betrete hiermit den neuen Kernel 2.6.19. 10 Wochen hat die Entwicklung von 2.6.19 gedauert, mal schauen wie lange 2.6.20 auf sich und seine Neuerungen warten lässt.
Quellen: